Samstag, 02.08.2025

Elektronische Patientenakte droht Bruchlandung: Hausärzteverband fordert bessere Aufklärung von Krankenkassen

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Die elektronische Patientenakte (ePA) steht vor großen Herausforderungen, da ihre Nutzung trotz Einführung deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt. Der Hausärzteverband äußert starke Kritik an der geringen Aktivität in Bezug auf die ePA, wobei die Hauptverantwortung den Krankenkassen zugeschrieben wird. Es herrscht allgemeine Frustration über die mangelnde Einbindung der Patienten in dieses wichtige Gesundheitsprojekt. Besonders problematisch wird der Registrierungsprozess und technische Schwierigkeiten genannt, die die Alltagstauglichkeit der ePA beeinträchtigen.

Obwohl die Anzahl der angelegten elektronischen Patientenakten beeindruckend erscheint, sind die tatsächlich aktiven Nutzerzahlen alarmierend niedrig. Beispielsweise verzeichnet die Techniker Krankenkasse 11 Millionen angelegte ePAs, aber nur 750.000 aktive Nutzer. Ähnlich verhält es sich bei der Barmer, die 7,8 Millionen ePAs verwaltet, jedoch nur 250.000 aktive Nutzer verzeichnet. Die AOKs wiederum weisen eine extrem geringe Anzahl von Versicherten auf, die eine persönliche Gesundheits-ID für den Zugriff auf ihre ePA angelegt haben.

Experten befürchten, dass das ePA-Projekt scheitern könnte, wenn kein drastischer Wandel in der Informationsvermittlung und Verbesserungen an den Schnittstellen durchgeführt werden. Das Potenzial einer gut implementierten elektronischen Patientenakte zur Steigerung der Versorgungsqualität wäre enorm, doch die derzeitige Realität deutet auf Hindernisse und Unzulänglichkeiten hin. Es bleibt abzuwarten, ob die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, um das ePA-Projekt vor einer möglichen Bruchlandung zu bewahren.

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