Vor 100 Jahren wurde die Hufeisensiedlung in Berlin-Britz erbaut und gilt als Musterbeispiel für seriellen Wohnungsbau mit individuellem Charakter. Die Siedlung besteht aus 679 Reihenhäusern in acht Grundtypen, die sich in Form und Farbe unterscheiden. Der Architekt Bruno Taut entwarf die Siedlung mit Fokus auf praktisches Bauen, viel Tageslicht und Grünflächen. Damals betrug der Wohnraum pro Kopf etwa 20 Quadratmeter, im Gegensatz zu den heutigen rund 49 Quadratmetern pro Bewohner in Deutschland.
Experten betonen die Notwendigkeit, wieder zu kleineren Wohnflächen zurückzukehren, um den Energieverbrauch zu reduzieren und den Planeten zu schützen. In Zeiten von Wohnraumknappheit und Klimakrise plädieren aktuelle Architekten für mehr Umbauten und Umnutzung von Bestandsgebäuden anstelle von Neubauten auf unbebauten Flächen. Die Hufeisensiedlung aus den 1920ern dient heute als Vorbild für nachhaltiges und individuelles Bauen. Architekten sollten sich von den Prinzipien und dem variantenreichen Erscheinungsbild inspirieren lassen, um ressourcenschonend und klimafreundlich zu planen und zu bauen.
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