Ein Assistenzarzt an einem Klinikum in Bielefeld schockiert die Öffentlichkeit: Über Jahre hinweg betäubte und vergewaltigte er insgesamt 34 Patientinnen, ohne medizinische Indikation. Diese verstörenden Taten führten zur Erhebung von Anklagen gegen drei leitende Mitarbeiter aus dem Umfeld des Arztes. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeschuldigten vor, Hinweise auf das Fehlverhalten des Assistenzarztes ignoriert zu haben.
Die Brisanz des Missbrauchsskandals an diesem Klinikum wird durch die schockierenden Details verstärkt: Videos der Taten des Assistenzarztes sowie eine Liste mit 80 Namen von betroffenen Frauen wurden entdeckt. Die intensive Ermittlungsarbeit der Staatsanwaltschaft umfasste die Auswertung von rund 15 Terabyte Material und die Befragung von über 100 Zeugen.
Im Mittelpunkt stehen nun 34 mutige Frauen, von denen Anwältin Stefanie Höke 12 vertritt. Diese Frauen wurden im Krankenhaus missbraucht, und die Anklage konzentriert sich auf neun von ihnen, die womöglich von den leitenden Mitarbeitern geschützt hätten werden können.
Die Anklage gegen die leitenden Mitarbeiter signalisiert für die Missbrauchsopfer ein Gefühl der Anerkennung und Wichtigkeit. Die Öffnung des Hauptverfahrens liegt nun in den Händen des Landgerichts, während die betroffenen Frauen entschlossen sind, ihre Erfahrungen im Klinikum öffentlich zu machen und so eine wichtige Stimme in diesem erschütternden Fall zu werden.