Polens Präsident Nawrocki hat bei seinem Antrittsbesuch in Berlin die Forderung nach Reparationszahlungen von 1,3 Billionen Euro an Deutschland bekräftigt. Diese Forderung stößt jedoch auf Ablehnung seitens der Bundesregierung, die sich auf bestehende Verträge beruft. Die Diskussion um Reparationen, deutsch-polnische Beziehungen, Sicherheitsherausforderungen in der Region, die Zukunft der EU und historische Verantwortung standen im Mittelpunkt der Gespräche.
In einem Gutachten bezifferte die PiS-Partei die Reparationshöhe ebenfalls auf 1,3 Billionen Euro, obwohl Polen in der Vergangenheit bereits auf Reparationszahlungen verzichtete, unter anderem mit dem 2+4-Vertrag von 1990. Die verstärkte militärische Unterstützung Deutschlands für Polen als Reaktion auf Bedrohungen aus Russland wurde ebenfalls thematisiert.
Die Bundesregierung betrachtet die Reparationsfrage als rechtlich abgeschlossen und betont die historische Verantwortung Deutschlands für eine Versöhnung mit Polen. Die Bedeutung einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern wurde besonders hervorgehoben.
Auch interessant:
- Bundeskanzler Merz warnt vor zunehmendem Antisemitismus bei Wiedereröffnung der Synagoge in München
- Unionsfraktionschef Spahn fordert gerechtere Vermögensverteilung und Erbschaftssteuerreform in Deutschland
- Expertengruppe startet Reformvorschläge zur Schuldenbremse: Hoffnung auf Lösung in der Bundespolitik